Presseauswahl
Wieder zettelt bodytalk eine kraftvolle Performance mit Live-Musik, Publikumsbeteiligung und einem Chaos aus Leibern und Worten an, in dem keine Langeweile aufkommt. Keine Gruppe steuert derzeit so konsequent und verspielt zugleich auf politische Themen zu. Nachdem sie uns das Flüchtlingsdilemma prophezeit hatten, bevor es sich in der Realität ereignete, […] verabreicht bodytalk wieder einmal eine Vitalitätsspritze, die uns genauer auf den Zustand unserer Welt schauen lässt.
Kölnische Rundschau
SUPER-GAU IN POST-PUNK • Ästhetisches Delirium und politische Positionierung: Die neue Produktion von „Bodytalk“ aus Köln „AtomHeartMother“ feiert im Leipziger Lofft Premiere Fukushima Mon Amour: Herausgefallen aus der höllischen Verwertungsrotation des Kapitalismus, wird die nuklear verseuchte Landschaft zur paradiesischen Enklave. […] Eine Choreografie zwischen ästhetischem Delirium und politischer Positionierung. Und eine Kreativallianz von Bodytalk mit der japanischen Performance-Gruppe „Futome“, die unter der Ägide Yoshiko Wakis und Rolf Baumgarts gesellschaftlichen Wahnwitz in passend wahnwitzige Kunst transformieren.
Tanznetz
Was bodytalk-Choreografin Yoshiko Waki da in Bewegung setzt, ist eine Spirale des Ideen-Überschusses. […] In der Umsetzung ist das von imponierender Selbstverausgabung […] ungeheuer suggestiv und irritierend beängstigend.
Leipziger Volkszeitung
Mit ihrem neuen Stück „AtomHeartMother“ treffen die Stadtstreicher von bodytalk wieder einmal treffsicher ins Schwarze. Und getreu ihrer künstlerischen Devise inhaltlicher Authentizität haben sie ihre Kerntruppe wiederum verstärkt, diesmal um die japanische Performance-Gruppe Futome […] Bodytalk und Futome ergänzen sich auf der Bühne großartig, es scheint als wären beide aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie sind laut, sie sind frech, drastisch und feinsinnig zugleich und verfügen über eine gehörige Portion Humor. […] Das Stück gibt keine Antworten, aber Fragen ergeben sich danach viele. Das ist gut so.
Tanzweb
Der Abend begann sehr freundlich und höflich. Jeder Zuschauer wurde beim Eingang begrüßt und bekam Papiertücher überreicht. Daraus bastelte das Publikum später eine „Teru teru Bozu“-Puppe. Nach japanischen Brauch sagt man ihr magische Kräfte nach, die das Wetter beeinflussen. Die Puppen endeten mit abgehaktem Kopf im Kochtopf. Eines von vielen starken Bildern dieses Tanztheaters. Für die Zuschauer in den vorderen Reihen gab es Suppe und Sushi. „It’s safe“, wurde versichert, auch wenn die Zutaten aus Fukushima importiert seien. Spätestens in der Folgeszene, wo eine Tänzerin verschlungenen Reis in einen Mixbecher zurückwürgt, verging den Zuschauern wieder der Appetit.
Münstersche Zeitung
Charlotte Goesaert, Eiyi Takeda, Emi Tetsuda, Kaoru Norimatsu und Seung Hwan Lee tanzten bis zur Schmerzgrenze. Sie interagierten mit dem Publikum auf japanisch, deutsch, flämisch, durch Mimik und Gestik. Mit einem Lichttunnel bezogen sie auch die ersten Zuschauerreihen direkt ins Bühnengeschehen ein – wie einen Sog in eine andere Sphäre. Es war ein Abend, der mit seiner Erinnerung an Fukushima verstörte und aufrüttelte.
Westfälische Nachrichten
Plötzlich bin ich Fessenheim. Auf die Spielfläche geholt symbolisiere ich mit einer Mülltüte in den Händen das Kernkraftwerk. Bühnennebel kriecht aus dem Plastikbalg. Ich bin nicht allein, wir zusammen sind alle benebelt. Als sich nach 70 Minuten der „AtomHeartMother“ Dunst lichtet, bleibt ein beseeltes verstrahltes Publikum zurück.
Kreuzer